2.   Willkommene Mitgift - Schulsystem aus elitären

Gehirnen

Aus dem Kapitel:  Eliten verzocken unsere Zukunft

Aktionismus entspringt der steinzeitlichen Urangst, aus der Horde gestoßen zu werden, denn das bedeutete meist den sicheren Tod. Heute verlieren Eliten nur noch Privilegien. Dennoch scheint die treibende Angst grenzenlos.

-       Angst davor, entlassen zu werden.

-       Angst davor, Vertrauen einzubüßen.

-       Angst davor, nach der nächsten Wahl nicht mehr dabei zu sein.

-       Angst davor, die eigene Unwissenheit preisgeben zu müssen.

Aktionismus sprießt aber auch aus Gelegenheiten: Druckreife neue Dokumente entstehen im Handumdrehen. Nur einen Satz ändern, ein zehnseitiges Dokument tausendfach per Mail versenden. - Fünf Minuten Aktionismus können so tausend Arbeitsstunden an anderen Stellen vernichten, was wiederum nutzfreie Arbeitsplätze schafft.

Wer „Action“ zeigen will, kann und wird es sich mit der Hilfe von Computern und Internet erleichtern. Vorausgesetzt, er sitzt an den Quellen von Gesetzen, Verordnungen, Normen, Richtlinien, Bedienungsanleitungen oder ähnlichen Machtinstrumenten.

Eliten sind deshalb Eliten, weil sie an diesen Quellen sitzen. Damit schufen sie in den letzten Jahrzehnten nicht nur bergeweise direkt wirkende Gesetze, sondern Gesetzte, die neue Normen, Richtlinien usw. forderten oder gar neue Institutionen mit vielen nutzfreien Arbeitsplätzen erzeugten.

Zusätzlich wendeten Politiker die Machenschaften der Update-Industrie auf ihre Machtinstrumente an. Mit Updates lassen sich neue Programme verkaufen, ohne nennenswerte Änderungen vorzunehmen. In der Gesetzgebung heißen diese Scheinupdates Novellen und in der Vorschriftenindustrie Neuauflagen.

All diese elitären Aktionismen führten zu einer gigantischen Vervielfältigungs-Maschinerie für Machtinstrumente. Heute versorgen sie uns noch im Jahresstakt, zukünftig vielleicht im Monatstakt mit neuen Anweisungen. Schlimmer kann keine Diktatur sein.

Allerdings ignorierten unsere Eliten, dass jedes angewendete Machtinstrument in den Händen von Menschen eigene Dynamiken entwickelt. – Beispielsweise können höhere Steuern zur Steuerflucht führen. Oder die Steuerpflichtigen wandern aus.

Tausende solcher Machtinstrumente greifen heute global ineinander, werden von den Ausführenden manipuliert und treiben weltweit ein immer undurchsichtigeres Verwirrspiel, dem Regierungen ebenso wie die UNO hilflos gegenüberstehen. Deshalb lassen sich die heute ablaufenden Krisen, Kriege und Katastrophen nicht mehr mit hergebrachten demokratischen Mitteln lösen. In Verhandlungsrunden wird meist nur ergebnisfrei gepokert. Abschlussdokumente vertagen dann die Lösungen.

Angesichts der sich zuspitzenden Krisen, Kriege und Katastrophen, lassen sich apokalyptische Zustände nicht mehr ausschließen. Bezeichnend dabei ist, dass gerade der Staat mit der höchsten Überlebenschance, die USA, dabei ist, das labile Weltgleichgewicht mit Aktionsismen auszuhöhlen. Auch hier spielt die Angst mit. Die Angst, von Herrn Trump, ausgestoßen bzw. abgewählt zu werden. – Russisches Roulette ist dagegen ein Sandkastenspiel.

Zur Zeit des „kalten Krieges“ entstanden weit weniger Machtinstrumente (Gesetze, Verordnungen usw.) Konrad Adenauer zum Beispiel soll aussichtsreiche Ideen immer erst ein Jahr lang in der untersten Schreibtischschublade versteckt haben, bevor er sie öffentlich vorstellte. Damals war die Welt noch steuerbar. Heute präsentiert sich die Welt zwar komplizierter, doch verfügen wir über digitale Steuer- und Informationsmedien, die den Ausgleich mühelos schaffen sollten. – Es aber nicht tun, weil Eliten nicht in der Lage sind, ihre angerichtete Komplexität zu meistern. Denn sie erkennen sie nicht.

Eliten sollten einsehen, dass es so nicht weiter geht und die Führungsinsolvenz anmelden. Doch sie wursteln weiter, obwohl sie selbst dann nicht durchblicken, wenn sie sich mit Heerscharen von Experten bewaffnet haben. Kein Wunder, wenn Probleme heute schneller wachsen, als Vorschriften entstehen. - Ein Teufelskreislauf.

Otto Normalverbraucher staunt schon lange nicht mehr über ellenlange unverständliche Rezepttexte, Vertragstexte, Bedienungsanleitungen usw. Er ignoriert sie und fügt sich dem, was die vermeintlichen Experten empfehlen. Somit schwimmt er bereits im Mainstream. Einem Informationsstrom deren Inhalte Eliten bestimmen.

Wenn Eliten eine hyperkomplexe Welt inszenieren, sollten sie dafür auch Gründe haben – oder? Für das Oder stehen zwei Sündenfälle.

1.     Sündenfall: Eliten wollen ein korruptes Gebilde nach dem Motto schaffen: Wenn Normalbürger beschäftigt sind, können sie nicht nachdenken, um ihre eigenen Lebenswege zu finden. Folglich schwimmen ihre Existenzen antriebsfrei im allgemeinen Strom - dem Mainstream. Der biblische Traum vom Hirten und seinen Schäfchen wird wahr und Eliten können „im Trüben fischen“.

2.    Sündenfall: Unsere Eliten waren zu dumm um die Gefahren rechtzeitig zu erkennen. – Dann haben wir uns die falschen ausgesucht.

Sündenfall 1 wird sich nicht beweisen lassen. Doch zum Sündenfall 2, der Dummheit, führen erklärbare Wege. Dazu müssen wir uns nur diese Fragen beantworten:

1.   Woher schöpfen Menschen ihre Kompetenz? – Wird gleich aufgeklärt.

2.   Wie schaffen es Menschen, kompetenzfrei aufzusteigen? – Erklärt nach (1).

 

3.   Und besonders: Wie lassen sich Kompetenzen kontrollieren? – Erklärt nach (2).

Inhaltsverzeichnis - Vertrauenskrise – Eliten verzocken unsere Zukunft 1

Inhaltsverzeichnis. 1

1.      Tödlicher Aktionismus - von der Urangst getrieben 2

2.      Willkommene Mitgift - Schulsystem aus elitären Gehirnen. 3

3.      Traum aller Menschen – vom kompetenzfreien Aufstieg. 4

Walter Lippmanns Thesen. 4

Abgehängt, beraubt und gedemütigt 5

Beinahe psychopatische Gelüste. 6

Wir Narzissten. 7

4.      Eliten zähmen – Kompetenzen kontrollieren. 8

Persönlichkeitsmerkmale egozentrischer Narzissten. 8

Beispiel – Interview mit der Bundesverteidigungsministerin9

Hintergründe des Interviews erleuchten. 10

Interventionskompetenz stärken. 11

5.      Bildungsruinen entrümpeln – lernen war gestern. 12

Warum lernen so weh tut 12

Erfahrungen simulieren. 13

Lernen war gestern. 13

Erkenntnis-Schule in der Praxis. 13

Offizielles Kompetenz-Modell 13

Essenz und Ausblick. 13

6.      Ausblick – Perspektiven statt Almosen

        Hintergrundschriften als Download

Perspektiven statt Almosen

. 13