Neurowissenschaft in der Klemme

Aus der Serie: Rätsel Gehirn gelöst

Warum Wissenschaftler nicht erklären können, wie unsere Gehirne lernen, erinnern, denken und entscheiden. Und wie sie wirklich funktionieren.

Vor etwa 30 Jahren begann der bis heute anhaltende gehirnwissenschaftliche Höhenflug. Neue bildgebende Darstellungsverfahren für lebende Gehirne öffneten scheinbar unerschöpfliche Möglichkeiten. Heute allgemein bekannt als MRT beziehungsweise fMRT (funktionelle Magnet-Resonanz-Tomografie).

Mit dem »Schlachtruf«, „jetzt können wir dem Gehirn endlich bei der Arbeit zusehen“, entwickelte sich ein gigantischer Aktionismus. Die Zahl der jährlichen Publikationen schnellte weltweit im Zeitraum 1976 bis 2006 von 5.000 auf 55.000 herauf. Das Apparatezeitalter in der Hirnforschung fesselte nicht nur Forscher, sondern auch das Publikum.

Dabei konnte jeder, der sich ein wenig mit dem Gehirn beschäftigt hatte, den irreführenden »Werbeslogan« entlarven. fMRT zeigt weder Synapsen, noch Neuronen, noch deren Wirkungsweise. Lediglich Stellen mit dichter oder schneller feuernden Neuronen, die mehr Stoffwechselprodukte abgeben. 

Damit haben sich Neurowissenschaftler in der sensationslüstern darstellbaren Apparateforschung verstrickt. Alle geweckten Hoffnungen darauf, endlich das eigene Gehirn verstehen und optimieren zu können, wurden enttäuscht.

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