4.  Erfolgsfalle Wissen

Aus der Serie: Erfolg ist bisher nur Zufall!

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Auf dem Holzweg zu Macht und Erfolg!

Wissen ist Macht, so tönt es aus allen Medien. Viele scheinen es zu glauben, lernen artig Vokabeln, Gedichte, Gesetzte, Betriebsanweisungen oder was sonst noch so an vermeintlich Wissenswertem aufgetischt wird. – Doch ist Macht wirklich an Wissen geknüpft? Oder bedeutet Wissen immer gleich Macht?

In seinem Buch »Erfolgs-Sabotage im Gehirn« geht Hans-J. Schubert unerwartet kritisch mit dem Zwang um, immer mehr wissen zu müssen. Er schreibt dazu weiter.

Wenn Wissen wirklich Macht wäre, dann würden alle Mächtigen es uns vorenthalten, denn wir könnten ihnen ja gefährlich werden. Stattdessen tun sie genau das Gegenteil. Spornen uns zu lebenslangem Lernen an, verkünden das Zeitalter der Weiterbildung und loben die »Wissensgesellschaft« über den grünen Klee.

Aber wie soll das gehen? Verdoppelt sich doch das offizielle Wissen etwa alle vier Jahre, aufgebläht vermittelt von kaum überschaubarer Publikationsflut, die sich gefühlt von Jahr zu Jahr schon verdoppelt. – Nein, der Wissensweg führt weder zu Macht noch zum Erfolg, sondern allerhöchstens zum Kollaps durch Orientierungslosigkeit.

Wer fragt, gewinnt. So heißt ein populärer Managerslogan und widerlegt dabei ganz nebenbei den Unsinn, immer mehr wissen zu müssen, um Erfolg zu haben. Beginnend mit den in Google & Co. eingegebenen Stichworten, bis hin zu den Talkshows im öffentlich rechtlichen Fernsehen, gilt diese Formel uneingeschränkt. Wissen ist heute kein Problem mehr. Man muss nur fragen! – Leider findet man gerade bei jenen, die scheinbar alles Wissen oder auch besser Wissen, nur zusammenhanglose Wissensschnitzel im Gehirn. Auf die Frage nach dem Warum, bleiben sie dann meist stumm.

Das heißt doch: Wissen ist weder Macht- noch Erfolgsgarant, sondern degradiert uns zu willfährigen Informationsdepots. Und zwar solange, bis alle angestauten Informationen veralten. Dann droht die berufliche Ausmusterung, oft schon nach dem vierzigsten Lebensjahr.

Oder lernen wir vielleicht das Falsche? Brauchen wir für den Erfolg interne Kenntnisse über jene allseits sich etablierenden Machtzirkel? Nun, es könnte sicher hilfreich sein. Doch wäre die Spionagekompetenz der NSA (Geheimdienst USA) notwendig, um festzustellen, dass Machtzirkel sich heute noch genauso verhalten, wie vor 5.000 Jahren.

Aber was tun, wenn Wissen zu nichts führt? Ignorieren wir den Fortschritt? Ruhen wir uns auf dem einmal gelernten einfach aus? – Wer die letzten Beiträge gelesen hat, kennt die Antwort. Sie heißt: Erkenntnisse bilden, wie bisher jedes Mal. Denn nur sie garantieren lebenslange Kompetenz mit der Fähigkeit, in Alternativen zu denken.

Erkenntnisse, Erkenntnisse und noch mal Erkenntnisse. Dieses Wort wurde bereits in der Bibel als eine höhere Stufe des Wissens geadelt. Es steht im Rang kurz vor der sogenannten himmlischen Eingebung, der Erleuchtung.

In unseren Gehirnen werden Gedanken von Oszillatoren getragen. Es sind feuernde Neuronenhaufen, wie sie mit bildgebenden Verfahren zu beobachten sind. fMRT (funktionelle Magnet-Resonanz-Tomografie) heißt hier jenes populäre Zauberwort. Das Buch »Erfolgs-Sabotage im Gehirn« verdeutlicht die Dynamik dieser Oszillatoren und zeigt damit unmissverständlich, dass alle Gehirne dieser Welt für Erkenntnisse ausgelegt sind. Unvollkommen jedoch für Fakten, was die sicher noch gegenwärtige Mühsal beim Lernen von Vokabeln unterstreicht.

Erkenntnisse müssen jedoch reifen, sie entstehen auch ganz von selbst aus einer Reihe von zusammenhängenden Elementen, wie beispielsweise die Sprachregeln im Kindergehirn. Doch bleiben sie so noch fehlerhaft, unvollkommen. Erst wenn bewusstes Denken einzelne Elemente vernetzt, sie zu einem logischen Ganzen im Nervennetz des Gehirns verbindet, wachsen solche Einsichten zu wirklichen Kompetenzmotoren heran.

Der nächste Beitrag führt Sie tiefer in Erkenntnisse ein. Er trägt den Titel »Erfolgsfalle Lernen«.

 

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