Chancen für die Psychologie

Aus der Serie:  Soziale Reflexionen unserer Gehirne

Während Neurowissenschaftler nach Gehirnfunktionen fahnden, lauern Forscher aus den psychologischen Disziplinen auf deren Ergebnisse. Denn sie benötigen dringend ein Erkenntnisband für überzahlreiche, bisher nur empirisch erforschte, Aufgabenfelder. Neurowissenschaftler konnten dieses Band bisher nicht liefern. Deshalb bestehen Gemeinsamkeiten zwischen den psychologischen Disziplinen beinahe ausschließlich aus Paradigmen und Lehrmeinungen, was allen Kritikern offene Türen beschert.

Das Oszillatorprinzip für Gehirnfunktionen könnte ein solches Erkenntnisband darstellen, denn alle dort erfassten gehirninternen Funktionen sind in sich plausibel und enden dort, wo die Psychologie beginnt. Nämlich an den spürbaren Regungen des Gehirns.

Darüber hinaus lässt sich mit den so offenliegenden Gehirnfunktionen auch deren soziale Reflexion zur Gesellschaft erschließen. Die hier schon behandelten sozialen Phänomene.. * zeigen eindeutig, wie und warum Fehlverhalten oder unerträgliche Denkzustände entstehen.

Die Psychologie hat zahlreiche Therapieansätze für diese Fehlleistungen entwickelt. Das Wie und Warum jedoch meist nur in Vermutungen und Paradigmen erfassen können. Damit stellt das Oszillatorprinzip einen sicher willkommenen Erkenntniszuwachs dar.

Mit den Gehirnfunktionen als Basis für alle Therapieverfahren entsteht ein einsichtiges Band für alle Denkrichtungen und Therapieströmungen. Paradigmen, Lehrmeinungen und Therapieformen könnten mit einem wesentlich stabileren gemeinsamen Nenner als bisher ausgestattet werden. Damit gewinnt die Psychologie breiteres Vertrauen bei Patienten und Patienten in Spe.

Weitere Parallelen, Schnittmengen, Schnittstellen sowie auch Gegensätze zum Oszillatorprinzip werden Sie in den Themen 1. bis 6. Erkennen. Zur Transparenz empfiehlt sich die Durchsicht der Schrift »Oszillatorprinzip in Kurzform«. Oder erlebnisnäher: Mit »Yesterday« in die Welt der Gedanken-Oszillatoren.

Doch für viele in der Psychologie geortete Thesen zur Vererbung von konstitutionellen Eigenschaften bleibt nur noch wenig Platz. Dazu gehören neben den Instinkten beispielsweise auch Phantasiereichtum, motorische Geschicklichkeit, Denkstil sowie die Eidetik als Fähigkeit, sich Objekte anschaulich und real vorzustellen. All diese Kompetenzen erlernen unsere Gehirne mit der Prägung über soziale Phänomene, denn Gene enthalten für den Vererbungstransport solcher Intelligenzleistungen viel zu wenige Informationen, was auch zahlreiche Neurowissenschaftler unterstreichen. Außerdem war die Primatenentwicklungszeit von nur etwa zehn Millionen Jahren zu kurz für die genetische Entwicklung solch komplexer Strukturen.

Gehirne arbeiten bereits seit etwa 500 Millionen Jahren mit Multineuronen-Oszillatoren. Entstanden aus der Evolution zu ersten Steuernotwendigkeiten von Muskeln, verliehen sie schon dem ersten Regenwurm seine Beweglichkeit. Denn für Muskelkontraktionen muss lediglich die Oszillatorfrequenz ansteigen.

Ähnlich lässt sich auch der Streit um vererbte Intelligenz leicht auflösen. Denn Ergebnisse aus Intelligenztests mit eineiigen Zwillingen, die in unterschiedlichen sozialen Umgebungen aufgewachsen waren, sind wertlos. Sie missachten den wichtigsten Faktor für alle Intelligenzentwicklungen. Nämlich den dominierenden Einfluss der gemeinsamen Attraktivität (siehe auch 4. Soziale Phänomene).

Wenn die psychologischen Wissenschaften auch nur einige der vorbeschriebenen Denkweisen integrieren, werden sie maßgeblich zu Erfolgsgerechtigkeit und Chancengleichheit beitragen.

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