Soziale Phänomene - Brücken zwischen Gehirn und Gesellschaft 

Aus der Serie: Blick in das Buch

Kategorien: Buch EinführungK

Kurzfassung: Wir sprechen von Wahrheit, Anerkennung und Attraktivität. Es sind die Brücken zwischen den Gehirnen und der Gesellschaft, die Treibriemen für jede Sabotage und natürlich auch die Barrieren für jeden Erfolg. – Wer jedoch erkenntnisreich damit umgehen kann, wird aus diesen Phänomenen einen wahren Erfolgsbrunnen schöpfen.

In der Literatur wurden diese Phänomene bisher nur stiefmütterlich behandelt. Mit Kenntnis der Gehirnfunktionen jedoch lassen sie sich aus der Perspektive des eigenen Gehirns demaskieren.

Sie werden beispielsweise erkennen, wie Macht aus Anerkennung erwächst und dass Ihr Charakter eine Funktion Ihrer eigenen Attraktivität ist.

nordlichter.mausethal.de/
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Zum Link auf dem Bild:  Obwohl die Verknüpfung dieser sozialen Phänomene Ihnen anfangs wie eine Fata Morgana oder ein Nordlicht vorkommen wird, lassen sich am Ende ganz reale Schlüsse zu vielen Alttagsfallen auch ohne Forschungsarbeiten daraus ziehen. – Was die Harvard-Forscher hinter dem Link ermitteln haben, erscheint danach recht überflüssig und vor allem ohne Handlungserkenntnis.

Originaltext aus der Einführung zum Buch

Wir haben bereits ansatzweise darüber gesprochen, über Wahrheit, Anerkennung und Attraktivität. Phänomene nenne ich sie, weil sie sich weder greifen noch messen lassen. Diese Phänomene sind nur »begreifbar«, bilden aber in unseren Gehirnen die Kristallisationspunkte für alle Beziehungen zur sozialen Umwelt, zum Erfolg. Im Buch tauchen sie im Kapitel »Erfolgsbarrieren« auf.

Wir Menschen legen heute die Wahrheit mehr und mehr als offenbar lästiges Überbleibsel aus tugendhaften Zeiten beiseite. Dabei stellt sie das allerwichtigste Erfolgselixier dar.

Ohne Wahrheit geht es nicht. Wären doch all unsere Entscheidungen falsch. Jede Suche nach dem richten Weg ist eigentlich eine Suche nach der Wahrheit, sogar nach der absoluten. Auch wenn wir sie niemals vollständig erreichen, aber jeder Zentimeter mehr absolute Wahrheit führt zu besseren Entscheidungen und damit zu mehr Erfolg.

Zum Link auf dem Bild: Einige Beispiele zur halben Wahrheit. – Denn sie ist die beste Lüge, wie Dan Ariely, ein amerikanischer Sozialwissenschaftler, in seinem gleichlautenden Buch behauptet. Und er hat recht. Halbe Wahrheiten geißeln das Erfolgsleben seit jahrtausenden. Dagegen ist nur ein Kraut gewachsen  – siehe Irrtum Wahrheit.

Doch die soziale Umwelt macht uns diese Facette des Lebens besonders schwer. Dabei sind es nicht einmal Lügen, sondern »nur« Halbwahrheiten, die den klaren Blick trüben. Halbwahrheiten verhalten sich nämlich im Gehirn wie Krebsgeschwüre im Körper. Sie tarnen ihre Verderben bringende Lügenfracht mit betörenden Worthülsen. Und wenn die verborgenen Lügen erst aufbrechen, ist es meist zu spät.

Abhilfe bringt nur eine Eigenschaft des Gehirns, die heute mehr und mehr verloren zu gehen scheint. Nur noch wenige Menschen denken intensiv in Erkenntnissen, denn die Faktenflut aus allen Medien ist dabei, jede Denkregung zu zertrümmern. – Doch können uns nur eigene Erkenntnisse vor den vielen Fallen und Abgründen längs des Lebensweges bewahren. Besonders dann, wenn Sie auf dem Erfolgspfad neue soziale und fachliche Umgebungen ansteuern.

Die meisten Gehirne jedoch quellen über von zusammenhanglosem, veraltetem Wissen aus den flachen »Grabbeltischen« der Medien. Diese Wissenssplitter spenden weder Orientierung noch Erfolgskompetenz, sondern ausschließlich eine gewisse »Medienkompetenz«, um einfach nur mitreden zu können. Doch das ist bereits ein Abstellgleis mitten in den Erfolgsruinen.

Wer hat nicht schon von der sogenannten Wissensgesellschaft gelesen. Sie wird hochgelobt, beschert sie uns doch lebenslanges Lernen, damit wir ständig auf dem neuesten Stand sind. Aber wie soll das gehen, verdoppelt sich doch heute alles niedergeschriebene Wissen alle 4 Jahre. In zehn Jahren also um den Faktor 6. Das kann keiner mehr lesen, geschweige denn noch lernen.

In einigen Berufen ist es bereits so weit. Gesetze, Vorschriften, DIN-Normen und Richtlinien werden oft schon im Monatstakt aktualisiert. Jede Richtlinie mit noch mehr zu lesenden Seiten, aber immer weniger erklärend, dafür immer mehr vorschreibend. In der Form muss das ganze System in absehbarer Zeit gegen die Wand fahren. Vorher jedoch jeden Einzelnen mit wachsender Unsicherheit ohne Ausweg frustrieren.

Auch hier werden Erkenntnisse helfen, denn sie wirken wie Perlen im Gedächtnisgefüge jedes Gehirns. Jede Einzelne bildet einen Kristallisationspunkt für unzählige ähnliche Wissensinhalte. – Bereits früh im Leben erkannten wir, dass fast alle Körper ohne Stütze immer zu Boden fallen, und brauchten deshalb Abertausend Gegenstände nicht einzeln zu lernen. Selten jedoch sind die notwendigen Einsichten so vordergründig.

Erkenntnisse entstehen nur durch Denkvorgänge im Gehirn und das wiederum quittiert ihre Vollendung mit Freude und Genugtuung. Schaffen Erkenntnisse doch mehr Wahrheit vor Entscheidungen, erzeugen selbst neues Wissen, um zukünftige Ereignisse abzusichern – und sie leben ein Leben lang, während reines Wissen viel zu schnell stirbt. Das Wissen über die Zahl der Äpfel in einer Obstschale stirbt bereits mit dem ersten verzehrten Apfel. Auch Universitätswissen soll nach einer Unesco-Studie von 1998 durchschnittlich nur 5,5 Jahre leben. – Erkenntnisse werden uns durch das ganze Buch begleiten. Sie tragen das wichtigste Erfolgselixier.

Anerkennung, das ist die folgenschwerste soziale Figur im Gehirn, spendet sie doch auch Macht und Erfolg. Deshalb strebt jeder danach, doch kaum einer wird es zugeben. Unsere emotionalen Antennen für Anerkennung reagieren jedoch äußerst empfindlich auf jede erwartete Veränderung und öffnen damit überreichlich Tore für Manipulationen aller Art.

Besonders gefährlich wird die Anerkennung, wenn sie sich auf einzelne Menschen konzentriert. Sie verleiht nicht nur Macht, sondern auch Attraktivität mit der Fähigkeit, Anerkennung zurückzugeben. Wie weit die daraus entstehende Abhängigkeitsspirale führen kann, haben unsere Eltern und Großeltern im »Dritten Reich« erleiden müssen. Doch Anerkennungsfallen für Völker sind nicht unser Thema. Es geht um die Fallgruben, in denen Sie möglicherweise schon schmoren.

Den Zusammenhang zwischen Attraktivität und Erfolg haben die Menschen offensichtlich schon begriffen. Geben sie doch häufig über 20 Prozent ihres Einkommens allein für die Aufwertung der äußeren Erscheinung aus. Ganz zu schweigen von den Zusatzkosten für alle Utensilien, die den gesellschaftlichen Status präsentieren sollen. Dazu gehören attraktive Kleidung, Autos, Wohnungen, Häuser und so weiter.

Doch ahnen die Menschen wirklich, in welches Dilemma sie jene eigene, kaum übertünchbare körperliche Attraktivität treibt? – Aus diesem Buch werden Sie erkennen, dass Ihre eigene Attraktivität hauptverantwortlich zeichnet für den eigenen Charakter, die Denkgewohnheiten und damit für den Erfolg. Doch die Gleichung »Je attraktiver, desto erfolgreicher« stimmt nicht. Auch große, starke oder schöne Menschen leiden unter Erfolgsmangel, aber anders als die weniger attraktiven.

 

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