5.  Erfolgsfalle Lernen

Aus der Serie: Erfolg ist bisher nur Zufall!

Kategorien: LernenK

Die Quellen des Wissens

Mit Lernen verbinden wir nicht nur die Aneignung von Wissen, sondern mehr. Wer in der Schule um jede Note kämpfen musste, denkt sofort an frustrierende Vorbereitungen für Klassenarbeiten oder Klausuren im Studium. Dabei erscheinen nicht selten Begriffe wie pauken, büffeln oder einbläuen.

Gleichzeitig breitet sich Enttäuschung aus. Enttäuschung darüber, dass von den vielen Lerneinheiten nur so wenig im Gedächtnis abrufbar geblieben ist und noch weniger davon im Privat- sowie im Berufsleben gefordert wird. Mussten wir etwa das Falsche lernen oder ist es überhaupt nicht notwendig, die Rosskur des Lernens über sich ergehen zu lassen?

In seinem Buch »Erfolgs-Sabotage im Gehirn« zeigt Hans-J. Schubert, wie Lernen nach dem Oszillator-Prinzip ohne Frust viel effektiver gestaltet werden kann. Damit ist das Buch auch eine Streitschrift, mit der sich Lehrer und Schulbehörden auseinandersetzten sollten. Hans-J. Schubert schreibt weiter.

Mit der 68-iger-Bewegung kamen Lehrinhalte- sowie Methoden in Bewegung. Reformaktionismus trieb unglaubliche Blüten. Doch den Lernfrust konnte er nicht mildern, er blieb unabhängig, stellt immer noch die deprimierendste Geißel für alle Kinder und Jugendlichen dar. Selbst Gehirnforschung in ihrer bisherigen Form versagte, weil es bis heute keine einsichtsfähige Erklärung zur Arbeitsweise unserer Gehirne gab. Oszillatoren als Gedankenträger legen jedoch jede Dynamik des Gehirns mit allen Konsequenzen für Lerneffektivitäten offen, wie es im oben erwähnten Buch ausgeführt ist.

Über das Lernen schreibt Manfred Spitzer in seinem Bestseller »Lernen« sinngemäß: Regeln müssen durch Anwendungen verinnerlicht werden. Dann entstehen sie von selbst im Gehirn. – Das ist sicher richtig, doch sie entstehen nicht vollständig, sondern nur für den begrenzten Bereich der Beispiele. Alternativen oder gar Optimierungen lassen sich kaum bilden. Sie entstehen erst, wenn Erkenntnisse über die Regel selbst vorliegen.

Jeder Navigator im Auto ist eine Erkenntnisquelle. Er veranschaulicht sogar bildhaft den kürzesten Weg von A nach B. Wie viele Irrwege müssten Sie wohl fahren, um die kürzeste oder schnellste Strecke ohne Navigator herauszufinden? – Danach wären Sie zwar mit der Praxis des Wegfindens vertraut, doch alle mühsam vom Gehirn daraus konstruierten Erkenntnisse können sich nur für diesen begrenzten Bereich bilden. Menschen rangen lange mit diesem Problem und scheuten keine Anstrengung, um Karten zu erkunden, zu zeichnen und sie anderen als Erkenntnisquelle zur Verfügung zu stellen.

Bild 14 aus dem Buch zeigt den Erkenntnisbaum am Beispiel einer Konstruktion. Alternativen zu einer Konstruktion kann nur erdenken, wer die Funktion kennt. Funktionsalternativen wiederum entstehen nur sinnvoll aus der Kosten/Gewinn-Berechnung – und so weiter. Diese Erkenntnisstruktur gilt für alle Lebenslagen sowie für alle vorstellbaren Problemfälle.

Aus unterschiedlichen, nur »gewerkelten«, also ohne Einsichten zur Funktion gefertigten Konstruktionen zum selben Zweck, folgen selten Erkenntnisse. Funktionsgerechte, optimierte Ergebnisse wären nur Zufall, wie bisher der Lebenserfolg.

Wer Lernen effektiv, also leicht und dauerhaft, gestalten will, braucht Erkenntnisse. Das gilt für Lehrinhalte in den Schulen sowie ganz besonders natürlich für jeden einzelnen Lernenden im Leben. Wenn jedoch die schulische Erkenntnisbildung nicht offensiv trainiert wird, fällt es schwer, neue Einsichten zu bilden. Weiterbildung verflacht zur Sammlung von Wissenspixeln mit den bekannten Folgen der frühzeitigen beruflichen Ausmusterung.

Der nächste Beitrag offenbart, warum unsere Gehirne oft in erkenntnisarmen Denkkäfigen dahindämmern und wie wir dort heraus kommen. Er trägt den Titel »Erfolgsfalle Denken«.

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Sorry, in der nächsten Zeit komme ich nicht zu weiteren Beiträgen.

Wenn Sie an einer Fortsetzung interessiert sind, gibt es drei Möglichkeiten.

  1. Bestellen Sie das Buch »Erfolgs-Sabotage im Gehirn« in allen Buchhandlungen.
  2. Schreiben Sie hier einen Kommentar.
  3. Schreiben Sie mir eine Email.

Wenn ich Interesse spüre, werde ich die Fortsetzung beschleunigen.

Danke.  Hans- J. Schubert

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