Die Sabotage - Krieg um Besitzstände

Aus der Serie: Blick in das Buch

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Kurzfassung: Angefeuert durch den vielstimmigen Chor der offenbar Gleichdenkenden übernehmen unsere Gehirne Irrtümer und Erfolgs verderbende Denkweisen. Denkweisen, die ihnen von falsch gewählten Vorbildern im sozialen Umkreis und aus den Medien heraus scheinbar alternativlos vorgespielt wurden.

Zur Mitte des 20. Jahrhunderts schienen die Fronten zwischen Arm und Reich zu schmelzen. Doch alle Krisen in den letzen Jahren lehrten uns genau das Gegenteil. Wer nicht selbst für seine Erfolgskompetenz sorgt, kommt schnell und hoffnungslos unter die sozialen Räder.

Der Besitzstandskrieg ist wieder voll entbrannt. Doch nicht nur zwischen Arm und Reich, sondern besonders zwischen Arbeitsplatzbesetzern und vermeintlichen Aufsteigern. Angriffsziele für Erfolgs-Sabotagen sind die Gehirne jener Menschen, die nicht nur vom Aufstieg träumen, sondern auch daran arbeiten.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger

Zum Link auf dem Bild: Niemand ist heute mehr sicher vor dem Weg zum Jobcenter. Aber das ist nur die Spitze des Eisberges. Die Schlacht tobt auf allen Rängen. Doch selbst wenn Inge Hannemann ihren Job für die Not der Hartz-IV-Empfänger opfert. Dem Einzelnen hilft es wenig. Auch Gerhard Schröder opferte sich mit den Hartz-IV-Gesetzen. Er handelte aus der Not heraus, den bedrohlichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen stoppen zu müssen. – Jeder sollte deshalb zunächst erkennen, welchen Erfolgs-Irrlichtern sabotierte Gehirne nachlaufen.

Originaltext aus der Einführung zum Buch

Jeder von uns ist einzigartig, Lebt in seiner sozialen Umgebung, strahlt seine besondere körperliche Attraktivität aus und hat ein Leben lang daraus seine Persönlichkeit geformt. Erfolg kann sich nur aus dieser Einzigartigkeit heraus entwickeln, und zwar mithilfe des Gehirns. Selbst wenn Sie diesen Erfolg bisher nur selten als »Duzfreund« erlebt haben, liegt es ganz selten an mangelnder Leistungsfähigkeit Ihres Gehirns, sondern einzig an seiner erlittenen Sabotage durch die soziale Umgebung.

Sabotage, das ist der Erfolg verderbende Einfluss von Medien, Freunden und ganz besonders von falschen Vorbildern. Unsere Gehirne verstärken von Kindheit an diese Sabotage bis hin zu unüberwindlichen Erfolgsbarrieren. Angetrieben durch gesellschaftliche Konventionen, falsche Denkgewohnheiten, Fehlreaktionen zur eigenen Attraktivität und vor allem durch mangelhafte Entscheidungswahrheit.

Doch diese Sabotage kann auch fördern, aber nur dann, wenn sie dem Menschentyp, dem sozialen Status, dem Erfolgswunsch und vielem mehr entspricht. Diese seltenen »glücklichen« Menschen schweben von Erfolg zu Erfolg und wissen nicht warum. Doch – macht geschenkter Erfolg wirklich glücklich?

Ich ahne, dass die letzten Behauptungen für Sie sehr kühn klingen und in Ihrem Gehirn eine beträchtliche Zweifelkette hinterlassen haben. Doch gestatten Sie mir, die Dinge nacheinander darzulegen.

Getreu dem Sprichwort »Jeder ist seines Glückes Schmied« waren noch vor wenigen Jahrzehnten die Attribute Fleiß, Ordnung, Redlichkeit, Zuverlässigkeit und Bildungsbeflissenheit anerkannte Erfolgsgaranten. Doch jene Menschen, die sich ein Berufsleben lang diesen Tugenden verschrieben hatten, gingen in puncto Erfolg überwiegend leer aus. Aber sie verloren nur selten ihre Existenz, ihre finanzielle Basis, und das war auch schon viel wert.

Heute jagt eine Krise die nächste. Jede dieser Krisen kann die Lebensgrundlagen von einzelnen Menschen, etablierten Unternehmen, öffentlichen Institutionen oder gar ganzer Völker im Handumdrehen vernichten. Die Angst vor dem sozialen Abstieg geht um. Kaum jemand kann sie insgeheim noch leugnen. In solchen Zeiten gewinnt immer, wer sich auf einen intimen Freund ganz und gar verlassen kann – nämlich auf sein Gehirn.

Die permanente Erfolgsmisere äußert sich weltweit durch die immer weiter auseinanderklaffende Einkommensschere. Die Armen werden immer ärmer, die Reichen immer reicher. Der Mittelstand scheint dahinzuwelken oder gar abzustürzen, begleitet von unzähligen Tragödien beim sozialen Abstieg.

Und es kommt noch schlimmer. Heute schon schotten sich die Reichen von den Mittelständlern und diese wiederum von den Armen ab. Geschürt von allen Medien tobt bereits ein weltweiter Krieg um Besitzstände, in Deutschland jedoch nur hinter vorgehaltener Hand. Bisher scheint es weltweit keine Lösung zu geben. Selbst ausgleichende Gesetze in Deutschland würden infolge der Globalisierung dazu führen, dass notwendiges Kapital abwandert und damit die scheinbar geschützten Volksgruppen in tiefste Armut stürzt. Ich denke hier besonders an den Zusammenbruch der sozialistischen Imperien um das Jahr 1990 herum. Chancengleichheit scheint mehr und mehr ins Abseits zu geraten oder wird sogar verhöhnt.

Auch Deutschland spürt bereits die ersten Ausläufer des Besitzstandskrieges. Seit der Euroeinführung sank unser Lebensstandard, während er in Griechenland, Portugal und Spanien stieg. Hinzu kommen seit 2005 schwindende Durchschnitts-Reallöhne (kaufkraftbereinigte Löhne) von etwa 7 Prozent bis 2010 infolge der notwendigen Sozialgesetzgebung. Die veröffentlichten Zahlen widersprechen sich gegenseitig, doch spüren wir nicht alle, dass die Kaufkraft unseres Geldes viel schneller welkt, als uns öffentliche Statistiken vorspiegeln? Wichtige Indikatoren sprechen dafür, dass der Lebensstandard weiter sinken wird. Ein Grund mehr, dem persönlichen Erfolg gesteigerte Aufmerksamkeit zu schenken.

E1 Weltweite Erfolgsmisere:  Die Einkommensschere zwischen Arm und Reich öffnet sich nicht nur in den Entwicklungsländern immer krasser. Brücken zwischen den Lagern verrosten. Chancengleichheit mutiert zu einem Fremdwort.

Die wirksamsten Waffen in diesem Krieg um Besitzstände zielen auf die Gehirne des Mittelstandes und der Minderbemittelten. Sie sabotieren nach sicher psychologisch entwickelten Mustern ihre Denkzentralen, um den Aufstiegswillen zu lähmen (E145 Offizielle Statistiken S.441). Erkenntnisse über diese Sabotage unserer Gehirne können aber nur wenigen helfen, im Zweifel jedoch den Lesern dieses Buches. – Das ist zwar keine Lösung des globalen Problems, doch vielleicht ein Anfang dafür.

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